Blogbeitrag Ernährung 2.0

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BITTE BEACHTEN SIE

Ich habe einige außergewöhnliche Behandlungsansätze, die sich nicht in Büchern wiederfinden. Diese sind meist konsequent weitergedachte schulmedizinische Betrachtungsweisen. Um mich und meine Arbeit besser kennenzulernen, stelle ich diese hier dar. Ich diskutiere diese gerne mit Ihnen und stelle etwas pointiert dar, um zum Austausch anzuregen. Dieser Blog ist weder Ausbildung, noch zum Nachahmen gedacht und ersetzt keine ärztliche Beratung oder Therapie. Aber vielleicht lachen Sie. Und dann vielleicht doch.

Hallo Freunde,
der Doc schreibt gerade an einem Buch über ganzheitliche Medizin, die aus einem Teil funktioneller Medizin, einem Teil Verhaltenstherapie und einem Teil Tiefenpsychologie besteht. Und vor meinem Urlaub habe ich den Teil über Ernährung geschrieben. Im Urlaub habe ich wie schon letztes Jahr versucht, eine perfekte Ernährung umzusetzen. Erstaunlicherweise bin ich diesmal nicht gescheitert.

Falls sich jemand nicht erinnern kann: Ich habe mich letztes Jahr nur von Bowls ernährt. Salat, Weiß- und Rotkraut, Nüsse, hochwertige Öle und viel frischer Fisch. Lachs und Thunfisch für die Omega 3 Fettsäuren. Klingt doch gar nicht so schlecht, oder? Direkt nach dem Urlaub habe ich meine Werte gemessen und hatte eine massive Quecksilber- und Arsenvergiftung. Mit massiv meine ich, dass die Grenzwerte bis 1,5 gehen und ich lag bei 7,5.

Ich habe ein Jahr lang Glutathion und ähnliches genommen, um die Werte wieder herunter zu bekommen. Bis jetzt hielt ich die Tatsache, dass unsere Fische Schwermetallbelastet sind für übertrieben. Jetzt nicht mehr.

Für mein Buch hatte ich mich mit Ernährung noch einmal genau beschäftigt. Ich bin über einen Versuch gestolpert, bei dem man Tieren über längere Zeit einmal nur Brot, also Weißmehl, gab. Eine anderen Gruppe bekam normale Nahrung mit Weißmehl und eine dritte Vollkornmehl. Normale Nahrung plus Weißmehl führte zu den bei Menschen gut bekannten Erkrankungen wie Tumore, Zahnproblemen, Stoffwechselstörungen usw.

Vollkorn schien sehr viel günstiger zu sein. Aber die dritte Gruppe, die nur Weißmehl bekam, hatte überhaupt keine chronischen Erkrankungen. Klingt gut, bis ich weitergelesen hatte. Alle Tiere starben so schnell, dass sie keine chronischen Erkrankungen entwickeln konnten. Und selbst wenn das Vollkorn vor dem Backen 14 Tage gelagert wurde, hatte es keinen positiven Effekt mehr. Jetzt stellt Euch den Doc also im Urlaub beim Frühstück vor: Brot war schon mal nicht. Meine geliebten Croissants auch nicht. Pfannkuchen, Waffeln, Crepes alles Fehlanzeige. War schon mal die Hälfte weg. Möglicherweise wegen meiner Vorliebe für Knack und Back Brötchen und Croissants hatte ich vor dem Urlaub meinen Cholesterinspiegel gemessen. War fürchterlich hoch. Daher habe ich mir vorgenommen, möglichst keine Transfette oder Cholesterin zu mir zu nehmen. Pommes ade hieß es. Aber beim Frühstück leider auch: Keine Butter, keine Eier, Omelette auf keinen Fall. Jetzt wisst Ihr genau wie ich, dass es keine direkte Korrelation zwischen der Einnahme von Eiern und dem Cholesterinspiegel gibt. Aber bei meinen Werten würdet Ihr auch kein Risiko eingehen. Hat leider auch was mit Stress zu tun. Ich wollte ja zu meiner Entlastung unbedingt noch eine dritte Praxis aufmachen. Ob ich die noch erlebe?

Also nehme ich ein Vollkornbrot, was hoffentlich nicht nur zum Teil aus Vollkorn besteht wie hier üblich, und mache mir was drauf? Butter schon mal nicht. Schinken und Käse? Tja, beides stand im Cholesterinratgeber ganz oben auf der Liste. Klar, es gibt bestimmte Käsesorten, die nicht ganz so schlimm sind. Und beim Schinken könnte ich darauf achten, dass er ganz mager ist. Also was gab es sonst noch so aufs Brot? Marmelade natürlich. Oder Nutella! Warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen? Da gab es nur ein kleines Problem: Der Zucker! Das einzige, was mit Sicherheit noch gefährlicher ist als Weißmehl. Wer meine alten Blogs kennt, kennt meinen Kampf gegen den Zucker und wie schlecht es mir damals ging. Also greife ich zum Fisch. Sardellenfilet auf nacktes Vollkornbrot. Sexy geht anders. Da kommt die Erinnerung wie ein Hammer: Das Quecksilber! Hatte ich doch schon mal! 30 Minuten später wundert sich die etwas genervte beste Ehefrau von allen, warum ich so lange brauche, um nur mit einer Tasse Kaffee zum Tisch zu kommen und ob ich nichts essen wollte? Und dann fragt sie mich, ob ich nicht seit Weihnachten auf Koffein verzichte und warum ich plötzlich wieder Kaffee trinke! Trifft mich wie ein Schlag, hatte ich ganz vergessen. Also starrte ich das Frühstück über auf die leere Tischplatte. In Gedanken bereite ich schon den nächsten Buchtitel vor: Abnehmen durch Wissen. Warum Ernährungsberatung schlank macht.

Die gute Nachricht: Mittags und Abends wurde ich in Marokko mit großartigen Tajines verwöhnt. Ist eine Art Römertopf, in dem Gemüse geschmort wird. Das würzen die mit Unmengen an Kurkuma, gesünder geht es nicht.

Das einzige, was ich nicht verstanden habe, wie ich dennoch 3 Kilo zunehmen konnte?

Wer sich von Euch fragt, warum ich bei depressiven Patienten sehr wenig über Ernährung spreche, der weiß jetzt Bescheid. Wenn man vorher noch nicht depressiv war, ist man es spätestens nach der Ernährungsberatung.

Das war es schon wieder vom Doc auf Reisen. Und vergesst nicht, jeden Tag an Euch zu arbeiten. Aber übertreibt es nicht so wie ich. Gönnt Euch auch was.

Euer DocWassmuth